Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen e.V. gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen

Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e.V. gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen

Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Zum Auftakt der Benefizaktion “Hand in Hand für Norddeutschland – eine Aktion des NDR für die Hospiz- und Palliativ-Arbeit im Norden” am 5. Dezember  unterhielten sich zwischen 12 und 13 Uhr Ulrich Domdey, Marlies Wegner und Gerd Klaus mit Moderatorin Martina Gilica über die Arbeit des Hospiz- und PalliativVerbandes Niedersachsen e.V.
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Als Vorsitzender des Landesstützpunktes ist Ulrich Domdey zu Gast in der Sendung. “Hospiz ist eine Haltung”, sagt er und beschreibt diese Haltung: Als Mensch kranken und sterbenden Menschen gegenüber treten. Begonnen hat alles als eine Art Nachbarschaftshilfe als Idee aus England in den 70er Jahren. Nach wie vor wollen die meisten Menschen zu Hause sterben. Das ist inzwischen auch in der Öffentlichkeit angekommen, betont er, denn vor 20 Jahren wäre eine Benefizaktion, wie sie jetzt beginnt, wohl nicht möglich gewesen.

Marlies Wegner leitet das Hospiz-Haus in Celle. Wer darf überhaupt ins Hospiz, will Moderatorin Martina Gilica wissen. Für ein stationäres Hospiz muss es weiter fortschreitende Krankheit sein, die in wenigen Tagen oder Wochen zum Tod führt. Außerdem müssen alle Mittel im ambulanten Bereich ausgeschöpft sein, ergänzt Marlies Wegner. Erst dann kann ein Antrag gestellt werden an die Krankenkasse, der dann zur Aufnahme ins Hospiz führt. Sie selbst und die Mitarbeiter besuchen häufig die Menschen daheim, um sich zu informieren. Im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim sind die Kranken häufig gut versorgt, doch zu Hause kann es schwerwiegende Probleme geben, für die dann eine gute Lösung gefunden werden muss.

16 000 Ehrenamtliche helfen in Niedersachsen mit: Nicht alle sind im Hospiz im Einsatz, manche liefern Plätzchen oder helfen im Garten. Gert Klaus ist Vorsitzender des Hospiz- und PalliativVerbandes Niedersachsen e.V. Er hat schon erlebt, dass die Kranken sich wünschen: Schick mir keinen Miesepeter! – So sind alle ehrenamtlichen Mitarbeiter immer dabei, in Würde und mit einer gewissen Leichtigkeit die Begleitung zu liefern. “Jeder muss mit sich selbst im Reinen sein”, sagt Gert Klaus eindringlich. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter werden immer auf ihre Arbeit vorbereitet, sie müssen auch den Zugang finden zu kulturellen und familiären Bedingungen. Dazu werden Kurse angeboten, in denen ehrenamtliche Mitarbeiter erst mal lernen, was auf sie zukommt und auch den Umgang damit. Auch währenddessen haben die Ehrenamtlichen Ansprechpartner, denn sie gehen oft an ihre physischen und psychischen Grenzen.

“Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch hat andere Wünsche” – unter dieser Überschrift erzählt Marlies Wegner beispielsweise von der kranken 30jährigen Nadine, die zu Hause nicht mehr versorgt werden konnte, da sie am Beatmungsgerät lag. Nadine fand große Freude im Hospiz daran, mal Chips zu essen, Fernsehen zu gucken und ihren Hund am Fußende des Bettes zu haben. Das hatten ihre Eltern bei der Pflege daheim nicht zugelassen. Ein anderer Patient freut sich vielleicht daran, die Ergebnisse von Hannover 96 zu diskutieren oder mal ein Glas Wein zu trinken statt immer nur Wasser. Davon erzählen die Gäste der Sendung. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Hospizarbeit werden immer positiv erwartet – und es kann also durchaus eine Sache sein, die Spaß macht, wenn man als Ehrenamtlicher Sterbende begleitet, so seltsam das vielleicht auch anfangs erscheinen mag.

Solche Arbeit wird unterstützt mit den Spenden an den Deutschen Hospiz- und Palliativverband e.V. durch die diesjährige NDR-Benefizaktion (Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE 47 251 205 100 100 100 100).