Am 25. Oktober 2024 trafen sich in der Hochschule Hannover Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales Sozialarbeitende sowie weitere Akteure aus dem Bereich der hospizlichen und palliativen Arbeit zu einem Fachtag mit dem Titel Netzwerkarbeit in der Hospizarbeit und Palliativversorgung ist ein „MUSS“!.
Ziel dieses Fachtages, der in Kooperation mit dem Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. (LSHPN) durchgeführt wurde, war unter anderem die Frage zu klären wie eine bedarfs- und bedürfnisorientierte Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase gelingen kann. Aber auch, wie eine gemeinsame Sorgekultur entwickelt werden kann, die auch Bürgerinnen und Bürger einbindet und deren Kompetenzen stärkt.
Unverzichtbar dabei sind die Vernetzung und Kommunikation unter den verschiedenen beteiligten Akteuren. Das gegenseitige Wissen um die jeweiligen Kompetenzen ermöglicht die umfassende und passende Versorgung und Begleitung der Schwerstkranken und Sterbenden sowie deren An- und Zugehörigen.
Auf kommunaler Ebene braucht es ein aktives Miteinander aller Versorgungsakteure und eine gute Verbindung zur Politik und Verwaltung, um die Qualität zu sichern und Strukturen weiter zu entwickeln.
In Ihrem Auftaktimpuls hob Frau Prof.*in Verena Begemann der Hochschule Hannover die Bedeutung von Netzwerkarbeit in der hospizlich-palliativen Sozialarbeit hervor.
Der geplante Vortrag von Herrn Prof. Dr. Hugo Mennemann, FH Münster, FB Sozialwesen Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management e.V., zu Care und Case Management – Aspekte gelingenderer Netzwerkarbeit konnte wegen technischer Störungen leider nicht erfolgen, wird aber am 07.11.2024 online nachgeholt.
Erste Ergebnisse aus dem HOPAN-Projekt (Förderung: G-BA; Förderkennzeichen 01VSF22042) stellte anschließend Herr Dr. Sven Schwabe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, vor. Diese Studie untersucht mit einem Reifegradmodell regionale Hospiz- und Palliativnetzwerke in Deutschland.
Die Gesundheitswissenschaftlerin Frau Dr. Rieke Schnakenberg, Netzwerkkoordination regional mit dem HPN Bremen und überregional im HPN Nordwest für Niedersachsen und Bremen beim Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V. gab einen beispielhaften Impuls zu konkreten Möglichkeiten und Grenzen der Netzwerkarbeit. Dabei stellte sie die Hauptaufgaben der Netzwerkkoordination nach § 39d SGB V in den Mittelpunkt, die sich auf drei Bereiche beziehen: Öffentlichkeitsarbeit, interdisziplinäre Fort- und Weiterbildungen sowie die Vernetzung an sich. Am Nachmittag leitete sie einen Workshop zur Anwendung des HOPAN-Reifegradmodelles für regionale Hospiz- und Palliativnetzwerke.
Weitere Workshops boten Gelegenheit sich zu interessanten Themen zu informieren.
Petra Scholz Marxen und Prof.*in Dr. Verena Begemann stellten das Resonanzkonzept von Hartmut Rosa vor und arbeiteten die Möglichkeiten heraus, wie das Resonanzkonzept für die hospizlich-palliative Netzwerkarbeit inspirieren kann.
Im Workshop von Janina Finkemeyer wurden verschiedene Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt und anhand von Praxisbeispielen erklärt.
Susanne Klie und Kathrin Heiß stellten unterschiedliche Konzepte und deren Verständnis von Caring Communities vor und diskutierten konkrete Umsetzungsbeispiele, um Impulse für die eigenen Regionen zu gewinnen.
Die Gesundheitliche Versorgungsplanung (GVP) nach § 132 g SGB V als notwendiger Bestandteil des Netzwerkes und wichtige Schnittstelle wurde von Sabine Buhr vorgestellt.
Der Workshop von Bianca Şengün und Ursula Krafeld bot Gelegenheit zum Austausch über gelebte Netzwerkarbeit zur nachhaltigen Implementierung der Hospiz- und Palliativkultur im eigenen Versorgungsgebiet.
Christian Kerk gab in seinem Workshop die Gelegenheit, über eine gelingende Netzwerkarbeit zu reflektieren und hier den Gedanken der Kooperation statt Konkurrenz in den Fokus zu nehmen.