„Frei und verantwortlich“ – das Dilemma zwischen (Für-)Sorge und Autonomie in der Begleitung von Menschen mit psychischen Störungen

In Zusammenarbeit mit der AG Palliativversorgung und Psychiatrie der DGP findet am 9. Januar 2025 an der Christophorus Akademie München der Fachtag „Frei und verantwortlich – das Dilemma zwischen (Für-)Sorge und Autonomie in der Begleitung von Menschen mit psychischen Störungen“ statt – dies am Beispiel des Wunsches nach Hilfe zum Suizid. Bedingung für dessen Erfüllung ist eine fachliche Einschätzung zur Qualität der Autonomie des Hilfesuchenden. Von einer autonomen Entscheidung könne man dann ausgehen, wenn die Merkmale einer freiverantwortlichen Entscheidung vorliegen. Dazu gehört die Fähigkeit, den eigenen Willen frei und unbeeinflusst von einer akuten psychischen Störung zu bilden und nach dieser Einsicht zu handeln.

Mit diesem Kriterium wird sich der Fachtag beschäftigen: Wie steht es mit dem Wunsch von Menschen mit langjährigen psychischen Erkrankungen, bei denen die Chance auf Heilung oder Linderung ihrer Erkrankung nicht (mehr) gegeben ist? Kann es sein, dass trotzdem das Urteilsvermögen zur eigenen Lebensqualität ausreichend vorhanden ist? Ist ein Patient mit einer „ausgebrannten“ unheilbaren psychischen Erkrankung anders zu beurteilen als ein Patient in einer somatisch unheilbaren Situation? Oder bedeutet die Gleichsetzung der Ausgangssituationen einen leichtfertigen Verstoß gegen den Lebensschutz, der im Urteil des BVG als gleichrangiges, staatlich geschütztes Ziel neben der Autonomie steht?

Diese Fragen werden aus psychiatrischer, palliativmedizinischer, juristischer, philosophischer, psychologischer und seelsorgerischer Perspektive beleuchtet.