Palliativdienste im Krankenhaus – Konstruktiver Austausch zur stationären Palliativversorgung

Am Freitag, den 22.09.2017 fand im Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen eine gemeinsame Veranstaltung der DGP Ländervertretung Niedersachsen/Bremen und des Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen zum Thema „Palliativdienste im Krankenhaus“ statt. Die ca. 50 Teilnehmenden tauschten sich auf der über 4-stündigen Fachveranstaltung über den aktuellen Stand, Anforderungen und Herausforderungen beim Aufbau, bei der Organisation, Dokumentation und der Abrechnung von krankenhausinternen Palliativdiensten aus.
Der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), Heiner Melching, informierte die Anwesenden über die Idee und die Anforderungen an entsprechende Palliativdienste und stellt heraus, dass dadurch die Versorgung am Lebensende deutlich verbessert werden könne. Außerdem erklärte er, wie sich die Kosten für entsprechende Dienste kalkulieren lassen und machte deutlich, dass Verhandlungsergebnisse unter 150€/Stunde gemäß OPS 8-98h sich nicht rechnen.
Im Anschluss präsentierte Dr. Thomas Lins vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen (MDK) die Dokumentationsanforderungen an Palliativdienste aus Sicht des MDK Niedersachsen/Bremen. Grundlange der Prüfung nach dem OPS 8-98h seien sowohl die Strukturprüfung als auch die Prüfung der durchgeführten Behandlung. Dabei wurde deutlich, dass ein eigenständiges, multiprofessionelles Team mit entsprechenden Qualifikationsnachweisen auch laut Dienstplan zusammenarbeiten und mindestens eine gemeinsame wöchentliche Teambesprechung durchführen muss. Ein palliativmedizinisches Basisassessment, ein individueller Behandlungsplan und eine Dokumentation der am Patienten erbrachten Zeit sei für eine erfolgreiche Prüfung ebenfalls notwendig.
Nach der Kaffeepause berichtete Dr. med. Benedikt Povel vom Josef-Hospital Delmenhorst über Herausforderungen, Strategien und Tipps beim Aufbau eines krankenhauseigenen Palliativdienstes. Er unterstrich, dass die Akzeptanz und das Verständnis für ein solches Team im Krankenhaus selbst zu den größten Herausforderungen gehören. Ohne die krankenhausinterne Unterstützung, die sich auch in entsprechenden Personalressourcen ausdrücken sollte, wäre der Aufbau und Betrieb eines solchen Teams schwierig umzusetzen. Ergänzt wurde der Impulsvortrag mit wertvollen Beiträgen von Dr. med. Take Hülsebus (Fachreferat „Palliativdienste im Krankenhaus“, DGP LV NDS/HB), der in seinem Haus schon länger ein solches Team betreibt.
Im Anschluss an die eigentliche Veranstaltung fand ein Arbeitstreffen des Fachreferats „Palliativdienste im Krankenhaus“ der DGP Ländervertretung Niedersachsen/Bremen statt, auf dem sich Interessierte miteinander vernetzten und sich auf eine weitere Zusammenarbeit verständigten.
Wir danken allen Referenten und Teilnehmenden herzlich für Ihr Engagement und freuen uns darauf, auch in Zukunft mit Ihnen weiter an diesem Thema zu arbeiten.