Rückblick „Vernetzungstreffen Gesundheitliche Versorgungsplanung in Norddeutschland“ am 25. April 2023 im Hanns-Lilje-Haus, Hannover und online

In Kooperation mit dem Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) und dem HPVN haben wir auch in diesem Jahr eine Vernetzungsveranstaltung für Gesprächsbegleiter*innen in Norddeutschland auf die Beine gestellt. 75 Teilnehmende besuchten die Veranstaltung entweder in Präsenz oder per Zoom.
Am Vormittag hörten alle Teilnehmer*innen gemeinsam die Vorträge von Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer und Prof. Dr. Jens Prütting. Reimer Gronemeyer, seines Zeichens promovierter Theologe und Soziologe, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit einer großen Bandbreite von Themen. Schwerpunkte seiner Forschung sind seit den neunziger Jahren die Hospizbewegung, Demenz und Ehrenamt. In seinem Vortrag, unter dem Titel „Wenn Menschen nicht vorsorgen wollen“ gab er viele Denkanstöße zum Umgang mit Tod und Sterben in unserer Kultur. Wer sich mit seiner Kritik noch einmal auseinandersetzen möchte, findet aufgezeichnete Vorträge und eine Auflistung seiner Publikationen unter https://reimergronemeyer.de/.

Einen ganz anderen Fokus setzte Jens Prütting in seinem Vortrag „Vorsorge an den Grenzen der Einwilligungsfähigkeit“. Der Jurist, der sich unter anderem mit dem Schwerpunkt Medizinrecht beschäftigt, gab einen Überblick über die rechtlichen Voraussetzungen zur Bestimmung der Einwilligungsfähigkeit von Patient*innen. Das potentiell sehr trockene und unübersichtliche Thema vermittelte Jens Prütting in seinem sehr lebendigen Vortrag ganz ausgezeichnet! Einen Überblick über seine Forschungsarbeit finden Sie hier: https://www.law-school.de/profil/jens-pruetting.

Die folgenden Vorträge über den Stand der Forschungsprojekte zu GVP und die Workshops am Nachmittag gab es in zweifacher Ausführung: Die Teilnehmenden in Präsenz und online hatten jeweils ihr eigenes Programm. In beiden Gruppen wurde die Gelegenheit zur Beteiligung rege wahrgenommen. Kornelia Götze und Dipl. Med. Päd. Tanja Schleef stellten die Konzeptionen und vorläufigen Ergebnisse der BEVOR- und der Gut-Leben-Studie vor. In den Workshops lag der Fokus auf dem Umgang mit Sterbewünschen. Gelegenheit zur Beschäftigung mit diesem Thema hatten die Teilnehmenden im Rahmen einer theoretischen Auseinandersetzung unter Leitung von Dr. med. Gerald Neitzke und mit einem anschaulichen Beratungsgespräch zwischen Dipl.-Psych. Angela Fuchs und der Schauspielpatientin Dagmar Janssen.

BEVOR-Studie: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/bevor-patienten-relevante-auswirkungen-von-behandlung-im-voraus-planen-cluster-randomisierte-interventionsstudie-in-seniorenpflegeeinrichtungen.204

Gut-Leben-Studie: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/gut-leben-gesundheitliche-versorgungsplanung-fuer-die-letzte-lebensphase-nach-132g-sgb-v-im-pflegeheim-bisherige-implementierung-barrieren-und-empfehlungen-zur-weiterentwicklung.458