Tabus sind dazu da, gebrochen zu werden. Und eines der letzten Tabus ist die eigene Endlichkeit. Dass das nicht so bleibt, daran arbeiten der Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen (LSHPN), der Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen (HPVN) sowie die Hospiz-Stiftung Niedersachsen (HSN). Gemeinsam haben sie ein Veranstaltungsjahr 2021 zum Thema “Was ist gutes Sterben?” initiiert, das am Mittwoch, 8. September, seinen Höhepunkt in einer Diskussionsveranstaltung mit Rahmenprogramm in der Marktkirche in Hannover findet. Dazu sind Besucher herzlich eingeladen.
Das Thema der Veranstaltung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen kulturellen Idealen und begrenzten Ressourcen, zwischen individuellen Wünschen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Dabei kommen auch ganz persönliche Sichtweisen zum Tragen. Zu Beginn wird Marlies Wegner als Vorsitzende des Landesstützpunktes Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. die Gäste begrüßen und Ministerin a.D. Cornelia Rundt, Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, spricht ein Grußwort. Die Einführung ins Thema übernimmt Dr. Niklas Barth vom Institut für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Vortrag trägt den Titel “Vom ‚guten‘ Sterben in Organisationen – Idealbilder und Perspektivendifferenzen”.
Besonders spannend wird es folgend auf dem Podium. Es diskutieren Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Gerda Graf, Ehrenvorsitzende des Deutschen Hospiz und PalliativVerbandes e.V., Spencer Schmaeck, Ehrenamtlicher der Stiftung Hospizdienst Oldenburg, sowie Maren Horstmann, Fachkraft für Altenpflege. Ludger Abeln, Moderator, Medienberater und TV-Journalist, wird den Abend moderieren.
Die musikalische Gestaltung erfolgt duch Reinhild Kuhn und den Gitarristen Thomas Holzhausen. Dass man sich dem Thema auch bildkünstlerisch nähern kann, zeigen die beiden Hamburger Graffiti-Künstler Julian Fricke und Daniel Wunn, denn sie werden während der Veranstaltung ein Kunstprojekt unter dem Titel “Das Ende des Lebens bleibt Kunst” erstellen. Außerdem ist der Freie Künstler, Kunsttechniker und Bühnenbildner Michael Olsen im Rahmenprogramm mit dabei.
Inzwischen gab es im Verlauf des Themenjahres unter anderem mehrere niedersächsische Vernetzungstreffen für das Ehren- und Hauptamt der hospizlichen Arbeit sowie einen Fachtag zur gesundheitlichen Versorgungsplanung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. In weiteren Veranstaltungen ging es um assistierten Suizid oder Informationen und Tipps zum Aufbau palliativmedizinischer Strukturen in Krankenhäusern. Das Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) an der Evangelischen Akademie Loccum plant zudem gemeinsam mit dem LSHPN eine Fachtagung zum Thema “Sterbebilder – Vorstellungen und Konzepte im Wandel” am 23. und 24. September. Seit neuestem hat der LSHPN zudem einen Instagram- und Facebook-Account für das Themenjahr „Was ist gutes Sterben?“ geschaltet, um das Thema gerade in jüngere Bevölkerungsschichten zu tragen.
Wer an der der zentralen Veranstaltung am 8. September von 17.30 bis 20.30 Uhr in der Marktkirche teilnehmen möchte, kann sich dazu noch bis zum 18. August per Fax unter 05141-21969888 oder per Mail unter oder per Post an die Adresse Landesstützpunkt, Fritzenwiese 117, 29221 Celle, anmelden.
Pressemitteilung: Das ‘gute’ Sterben in den Fokus rücken