Coolout – wenn Pflege nur noch funktioniert – Erfolgreiche Hybridveranstaltung in Hannover

Am 23.10. fand im Hans-Lilje-Haus in Hannover die Veranstaltung „Coolout – wenn Pflege nur noch funktioniert“ mit knapp 50 Teilnehmenden statt. Die gemeinsame Veranstaltung vom Zentrum für Gesundheitsethik, dem Diakonischen Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen und dem Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen musste aufgrund der COVID-19-Verordnungen in einer Mischform aus Präsenz- und Online-Veranstaltung stattfinden.
Im Eröffnungsvortrag führte Silke Doppelfeld, Leiterin des Pflegeexperten-Center Marienhaus Holding GmbH, anschaulich in das Thema Moral Distress in der Pflege ein. Der Anspruch der Pflegekräfte an ihre Arbeit kann aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen in der Pflege oft nicht eingelöst werden, was zu einem inneren Erkalten führen könne. Prof. Dr. Hartmut Remmers ordnete dieses Phänomen anschließend in den gesellschaftlichen Kontext ein und ging auf die oft vernachlässigte Bedeutung von Wertschätzung, Sinnstiftung und Anerkennung in der Pflege ein.
In Kleingruppen wurden am Nachmittag einzelne Fragstellungen vertieft. Ricarda Möller vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe diskutierte mit den Teilnehmenden Mitbestimmung als Gegenstrategie, Prof. Dr. Gudrun Piechotta-Henze von der Alice Salomon Hochschule Berlin leuchtete das Spannungsfeld zwischen pflegerischem Anspruch und ökonomisiertem Alltag aus; Dr. Julia Inthorn ging auf das Thema Resilienz ein.
In der Schlussrunde diskutierten Margit Weithäuser, Schulleiterin des Bildungszentrums des Marienstifts Braunschweig, Dagmar Schmidt, Referentin Qualität in der Pflege im Diakonischen Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V. und Sabine Wöhlke, Professorin für Gesundheitswissenschaft und Ethik an der HAW Hamburg zur Wertbindung in der Pflege. Damit Pflege „nicht nur funktioniere“, müsse Pflege die eigene Kompetenz im Gesundheitswesen stärken und sich hierfür stärker auch berufspolitisch engagieren.