Seit August 2021 leitet der Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e. V. (HPVN) das Projekt: Koordination Gesundheitliche Versorgungsplanung (GVP) nach § 132g SGB V in Niedersachsen in Kooperation mit dem Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen (LSHPN).
Die Gesundheitliche Versorgungsplanung ist ein freiwilliger Gesprächsprozess mit beratenden Elementen, welcher in vollstationären Einrichtungen der Altenpflege sowie besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe über die gesetzlichen Krankenversicherungen refinanziert werden kann. Dabei unterstützen speziell nach § 132g SGB V fortgebildete Gesprächsbegleitende die Bewohner*innen darin, wohlinformiert darüber zu entscheiden, wie sie im Falle einer Einwilligungsunfähigkeit medizinisch und pflegerisch behandelt werden wollen. Die Dokumentation der Behandlungswünsche ist hierbei eine wichtige Grundlage, um diese allen beteiligten Akteur*innen der Gesundheitsversorgung (z. B. auch Rettungsdienste, Krankenhäuser etc.) zur Verfügung zu stellen und so die Patientenautonomie zu wahren. Deshalb ist die regionale Vernetzung zum Thema GVP, beispielsweise der Austausch über den Umgang mit solchen Vorsorgedokumenten, essentiell.
Das Projekt des HPVN, welches vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung sowie bis Juli 2023 von der Stiftung des Gesundheitszentrums Bad Laer finanziell gefördert wurde, hat bisher erfolgreich zur Bekanntheit und Aufklärung der GVP beigetragen. Ein großer Dank geht dabei an die bisherige Koordinatorin des GVP-Projektes, Dr. Rieke Schnakenberg, welche nun für den Hospiz- und PalliativVerband Bremen e. V. und das gemeinsam gegründete “Hospiz- und Palliativ-Netzwerke Nordwest” tätig ist.
Umso mehr freuen wir uns, dass eine Fortsetzung des Projektes bis Juli 2025 bewilligt wurde und mit Sabine Schulz eine neue Koordinatorin gewonnen werden konnte. Die zweite Projektphase schließt an die Erfahrungen der ersten an und hat die Fortführung der Unterstützung zur nachhaltigen Implementierung und Verstetigung der Netzwerkstrukturen der Gesundheitlichen Versorgungsplanung in den einzelnen Regionen Niedersachsen als Ziel.
Kernaufgaben sind vor allem:
a) die Aufklärung über GVP;
b) die regionale Vernetzung der Gesprächsbegleitenden mit den Akteur:innen des Gesundheitswesens und
c) die überregionale Vernetzung der Gesprächsbegleitenden untereinander (z.B. für Austausch und Qualitätssicherung)
Durch die über beide Projektphasen aufgebauten Vernetzungsstrukturen, soll eine selbstständige Fortführung auf regionaler Ebene sowohl bei den Gebietskörperschaften, als auch bei den Gesprächsbegleitenden selbst nach Ablauf des GVP-Projektes des HPVN ermöglicht werden.
Für weitere Informationen zum GVP-Projekt können Sie unsere Homepage: https://www.hospiz-nds.de/gvp-projekt besuchen oder sich gerne jederzeit an die Projektleitung Sabine Schulz (Projektmailadresse: ; Telefon: 05141/2198557) wenden.