Kurzinterview mit Gerda Graf (Ehrenvorsitzende des Deutschen Hospiz und PalliativVerbandes e.V.) zur Veranstaltung: „Was ist gutes Sterben?“ am 8. September in Hannover und Online von Dr. Carmen Breuckmann-Giertz (Hospiz Stiftung Niedersachsen)
Breuckmann-Giertz: Welches Bild fällt Ihnen zum Thema “Was ist gutes Sterben“ ein?
Graf: Ich sehe ein Gipfelkreuz bei einer Bergwanderung. Ein Sinnbild für Gehen und Ankommen. Im Einklang mit der Natur, mal euphorisch, mal melancholisch, entsprechend der Witterung und den Begegnungen. Dankbar zurückschauen können auf den Weg, der hinter mir liegt. So spüre ich die Weite und erahne die Freiheit, die mich dem Ziel näherbringt.
Breuckmann-Giertz: Was fasziniert Sie persönlich am Sterbethema?
Graf: Im Sterbethema findet sich das ganze Leben wieder!
Breuckmann-Giertz: Kann Sterben überhaupt gut sein?
Graf: Betrachte ich meine über 30-jährige hospizbewegte Erfahrung, dann zeigt sich, dass die Sehnsucht nach einem guten Sterben immanent ist. Hospizkultur und Palliativversorgung haben diese Sehnsucht aufgegriffen und finden Wege, dem individuellen Bedürfnis zu entsprechen.
Breuckmann-Giertz: Was erhoffen Sie sich von der Veranstaltung „Was ist gutes Sterben“?
Graf: Meine Hoffnung ist, dass es uns gelingt, zum Nachdenken anzuregen, entgegen dem Verdrängen eines Themas, von dem keiner verschont bleibt.