Haben Menschen mit Beeinträchtigungen besondere Bedürfnisse am Lebensende?

Menschen mit Beeinträchtigungen haben in der letzten Lebensphase prinzipiell keine anderen Bedürfnisse als Menschen ohne Beeinträchtigungen. Die meisten Menschen möchten ihre letzte Lebensphase möglichst ohne Schmerzen in einer sicheren und vertrauten Umgebung erleben, mit dem Wissen, dass ihre ganz individuellen Wünsche in allen Lebensbereichen (nicht nur in der Pflege) berücksichtigt werden. Sie möchten in der letzten Lebensphase nicht nur als Pflegebedürftige behandelt werden, sondern wünschen sich eine individuelle Betreuung und Selbstbestimmung.
Insbesondere bei Menschen mit intellektuellen und komplexen Beeinträchtigungen sind die Strukturen und Akteure des Gesundheitssystems und der Eingliederungshilfe nur unzureichend in der Lage, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Das betrifft beispielsweise die Kommunikation (Fähigkeit zur Kommunikation in Leichter Sprache) die Schmerzerfassung oder die Kenntnis der Strukturen der Eingliederungshilfe. Dabei sind die individuellen Erfahrungen dieser Menschen zu beachten. Während viele Menschen erst in der letzten Lebensphase dauerhaft in eine neue Wohnform kommen (z.B. Pflegeheim, Hospiz), leben Menschen mit Beeinträchtigungen oft das ganze Leben in einer Wohnform (früher: Einrichtung) mit Unterstützung. Sie haben dadurch andere Erfahrungen gemacht, die besonderer Berücksichtigung bedürfen.