Möchten Sie wissen was Matthias Brodowy sich an seinem Lebensende wünscht? Wenn ja, schauen Sie rein in die Videobotschaft https://www.hospiz-palliativ-nds.de/was-ist-gutes-sterben/
Schon die Anfrage bei Musikern, Sportlern, Künstlern, Politikern, Geschäftsleuten…- ob jung, ob alt – nach persönlichen Videobotschaften hat gezeigt, dass das Thema „Tod und Sterben“ oft „angstbesetzt” ist. Viele Menschen scheuen sich darüber zu reden, vielleicht sich auch nur Gedanken darüber zu machen. Andere haben die Idee gern aufgenommen und mit ihren persönlichen Statements uns alle zum Nachdenken inspiriert. Da ist zum Beispiel auch die Videobotschaft des jungen freischaffenden Künstlers aus dem Kunstkollektiv „Die Vandals“, Julian Fricke. Spontan hat er zugesagt sich mit einer Videobotschaft zu beteiligen und in dem Video gibt er zu, wie lange er über die Frage nachgedacht hat und wie schwierig es ist eine Antwort zu finden, was er sich am Lebensende wirklich wünscht.
Gerade in Zeiten einer Pandemie kann der Tod vielleicht näher an uns oder einem unserer Angehörigen sein als wir vermuten. Wir stecken gerade in der dritten Pandemiewelle und hören täglich in den Medien wie einzelne Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Vielleicht wäre es gut, sich schon einmal Gedanken zu machen. Vielleicht wäre es gut, seine eigene kleine Videobotschaft zu verfassen: Was wäre denn gut, wenn ich sterben müsste? Was wünschte ich mir für Unterstützung, wenn eine:r aus meiner Familie oder eine:r meiner Freunde an ihr/sein Lebensende angelangt sei?
Doch nicht nur die/der Einzelne braucht Antworten auf diese Fragen – vielmehr ist die Gesellschaft insgesamt gefordert, sich hierzu Gedanken zu machen und die Weichen so zu stellen, dass die Strukturen, Hilfs- und Begleitungsangebote dem mehrheitlichen gesellschaftlichen Willen nach Fürsorge und Versorgung am Lebensende entsprechen. Vieles ist in den vergangenen Jahren erreicht worden. Doch vielerorts sind Wünsche nach neuen Hospizen oder besseren Bedingungen in Alten- und Pflegeheimen hörbar. Hier stellt sich auch die Frage, was bessere Versorgungsstrukturen uns als Gesellschaft wert wären. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Es ist besser, mit drei kleinen Sprüngen das Ziel zu erreichen, als sich bei einem großen die Beine zu brechen.“ Wir freuen uns auf dieses Themenjahr, den Austausch und die Diskussion verschiedener Möglichkeiten mit kleinen gemeinsamen Sprüngen in Richtung unseres gemeinsamen Zieles.
Kathrin Röbbeln, Mitglied im Vorstand des Hospiz- und Palliativverbandes Niedersachsen e.V.