Neue Beschwerdestelle Pflege Niedersachsen stellt sich vor

Die pflegerische Versorgung von Menschen bietet für alle Beteiligten ein hohes Konfliktpotential. Die verschiedenen Interessen aller Beteiligten – den Pflegebedürftigen, beruflich Pflegenden und Angehörigen – können bereits bei so alltäglichen Dingen wie dem Waschen miteinander kollidieren.
Für Konfliktsituationen, Unsicherheiten und Fragen bezüglich der pflegerischen Versorgung gibt es seit Mitte 2022 mit der Beschwerdestelle Pflege einen neuen Ansprechpunkt in Niedersachsen. Dabei soll der Schwerpunkt vor allem auf Beratung, Information und Unterstützung liegen.
Bisher konnten Menschen sich mit Beschwerden über pflegerische Versorgung an die Leitung des Pflegeheims oder andere Vorgesetzte, den Medizinischen Dienst oder im schlimmsten Fall an die Polizei wenden. Alle drei Wege setzen eine bereits eskalierte Konfliktsituation und vor allem Wissen über die eigenen Rechte voraus. Die neutral und weisungsungebundene Beschwerdestelle dient dazu, diese Hürden zu beseitigen. An sie kann man sich bereits dann wenden, wenn nur Fragen zur Pflege bestehen.
Eine weitere wichtige Funktion dieser Anlaufstelle ist das Angebot an beruflich Pflegende. Diese können sich bei Bedenken bezüglich der Versorgung von Pflegebedürftigen an die Referentin, Daniele Hunlede, und den Sachbearbeiter, Thilo Meyer, wenden. Neben der Beratung ist eine weitere Kernaufgabe der Stelle das Weitergeben von Fällen an die zuständigen Instanzen.
Mit ihrem gesetzlichen Auftrag „sich für die Wahrung der Rechte von pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen sowie Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen einzusetzen“ soll die Beschwerdestelle Missstände früher aufdecken. Damit kann sie auch eine gute Anlaufstelle für Ehrenamtliche oder Koordinator*innen von Hospizdiensten sein, die in ihrer Arbeit ja auch regelmäßig Einblick in pflegerische Versorgung von Patient*innen haben.
Einmal pro Jahr berichtet die Beschwerdestelle über ihre Arbeit an den Niedersächsischen Landtag und die Landesregierung. So sollen wichtige Schwerpunktthemen ihren Weg in die Politik finden. Die gesetzliche Grundlage für die Beschwerdestelle ist im Rahmen der Novelle des Niedersächsischen Pflegegesetzes (NPflegeG) entstanden. Diese ist Teil der Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni).

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