Am 15. Oktober haben über 60 Aktivist*innen aus der Hospizarbeit in Niedersachsen am Online-Fachtag zur Öffentlichkeitsarbeit teilgenommen. Der Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen (LSHPN) hatte gemeinsam mit der Hospiz Stiftung Niedersachsen, dem Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen (HPVN) und dem Fachbereich Diakonie, Gesundheit und Soziales der Hochschule Hannover ein buntes Programm aus Vorträgen und interaktiven Workshops zusammengestellt. Mit dabei waren u.a. die Niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens, die Projektleiterin der Messe „Leben und Tod“ Meike Wengler und zahlreiche Fachmenschen aus dem Medienbereich.
Die Niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens bedankte sich in ihrer Video-Grußbotschaft für das außergewöhnliche Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen in der niedersächsischen Hospizarbeit. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede drüber“ warb sie dafür, den Dialog über Sterben, Tod und Trauer mutig in die Gesellschaft zu tragen und freute sich darüber, dass sich verstärkt auch jüngere Menschen offensiv mit dem Sterben beschäftigen.
Den Eröffnungsvortrag hielt Meike Wengler von der Messe Leben und Tod. Sie zeigte anhand der Messewerbung auf, dass man mit dem Sterbethema – was alles andere als „sexy“ sei – gut in der Öffentlichkeit landen kann. Plakate mit Promis, öffentliches Sargliegen in der Innenstadt oder griffige Slogans („Solange der Sarg passt, mache ich keine Diät“) erzeugen Aufmerksamkeit und bringen Humor und Leichtigkeit in ein oft tränenschweres Thema.
Anschließend hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwei der sechs Workshopangebote in angeleiteten Kleingruppen zu vertiefen. Die Bildungsreferentin Tinka Greve zeigte Möglichkeiten der diversitätssensiblen Öffentlichkeitsarbeit auf, Susanne Gruß von NOVUM! Werbemedien führte ein in das kleine 1×1 der effektiven Kommunikation und Lucia Loimayr-Wieland vom Hospizdienst Oldenburg stellte das Format „Death Café“ vor. Marc Amann lud dazu ein, den öffentlichen Raum mit kreativen Straßenaktionen für die Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen, indem z.B. ein Sensemann Passant*innen anspricht, ob er sie „ein Stück begleiten“ dürfe. Wie man Pressemitteilungen so gestaltet, dass Sie auch von Lokalredakteur*innen beachtet werden, vermittelte der ehemalige Chefredakteur Christoph Fricke. Die Studierenden Ella Anders und Chiara Heyer und Amely Schönthaler vom ambulanten Hospizdienst Luise und Corinna Hirschfeld vom Sozialdienst des Universitätsklinikum Heidelberg sensibilisierten dafür, wie Öffentlichkeitsarbeit gezielt jüngere Menschen ansprechen kann.
In einer abschließenden Tagungsreflexion wurde deutlich, dass sich die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren erheblich erweitert haben und Öffentlichkeitsarbeit heute sehr viel mehr ist als eine standardisierte Pressemitteilung an die Lokalzeitung. Der Tag hat viele neue Impulse zur Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit im Hospiz- und Palliativbereich gesetzt und eben dazu motiviert, öffentlich über das Sterben zu sprechen.